Montag, 22. August 2011

Tasche aus alter Jeans - Tutorial


Vor über einem Jahr habe ich aus einer alten Jeans meines Neffen eine Überschlagstasche genäht, und die auf einigen Märkten mitgehabt. Sie wurde viel gelobt, aber nicht gekauft, aber in Bad Pyrmont hat eine Frau sie schnellentschlossen gekauft. Kurz danach kam ein MAnn und war sehr traurig, dass sie weg war. Ich habe ihm dann abends noch eine genäht für seine Frau, als Geschenk von ihm.

Dieses Jahr in Bad Pyrmont standen plötzlich 2 Frauen vor mir, die eine lobte die Jeanstasche sehr, so viele Komplimente hätte sie schon dafür gekriegt, und die andere Frau hatte 2 Jeans dabei und schenkte sie mir. Sie fragte dann ganz schüchtern, ob ich ihr bis zum nächsten Jahr wohl auch so eine Tasche nähen könnte.

Das hat natürlich nicht ein Jahr gedauert. Sie hat ihre Tasche schon.

Dabei ist mir wieder bewusst geworden, wie sehr ich es mag, aus vorgegebenen Formen etwas Anderes zu gestalten oder auch "aus Alt mach Neu".

Deshalb hier ein Tutorial für Taschen aus Jeanshosen:
Aber ich warne:
Diese Aktion ist nur für Menschen mit starken Nerven und einem ausreichenden Vorrat an Jeansnadeln, in Stärke 110.
Hilfreich ist es auch, eine starke Nähmaschine zu haben.
Es werden viele dicke Stofflagen aufeinandergelegt, das ist wirklich ein Härtetest für Mensch und Material und Maschine.

Man nehme eine Jeans und schneide die Beine unterhalb des Schritts ab.
Dann die Nähte vom Schritt auftrennen und übereinanderlegen, so dass eine ebene Fläche entsteht. Jetzt werden die Nähte wieder nachgenäht.
Dann den unteren Rand gerade schneiden.
Aus den Beinen 2 Teile abschneiden für die Taschenklappe.An 3 Seiten zunähen, verstürzen und die Kante absteppen.
Die Tasche auf links drehen und die untere offene Naht schliessen.
Die unteren äusseren Ecken absteppen, damit ein Boden entsteht.
Die Tasche wenden, und auf Futterstoff (der hier doppelt liegt) legen.
An der breitesten Stelle Mass nehmen und oben noch Nahtzugabe dazugeben, ausschneiden.
Eine kleine Innentasche nähen (hier mit Reissverschluss), diese aufs Futter aufsetzen.
Bei mir ist ein SChlüsselband mit Karabinerhaken ein MUSS.
Seitennähte schliessen.

Die Taschenklappe wird rechts auf rechts an der Rückseite angenäht, etwas nach unten versetzt.

Auch beim Futter werden die Ecke unten abgenäht, damit ein Boden entsteht.

Durch diese Naht, Innenfutter, Aussenstoff und umgeschlagene Klappe wird die Klappe gleich sauber eingefasst.
Das sieht dann von rechts so aus:

Der Schultergurt wird gleich mitgefasst gemeinsam mit dem Innenstoff, einmal umgeschlagen, und der Jeans.
Langsam nähen!
Die Klappe bekommt einen Verschluss angenäht. Das andere Ende wird aussen am Boden festgenäht.
Ich habe die Klappe mit Farbe noch verziert, die weissen Striche verschwinden noch, das ist vom Vorzeichnen.
Fertig.

Und hier ein zweites Modell, genäht aus einer kleinen Mädchenhose, gefüttert mit Feincord in Rosa und Purpur.
Einen Rucksack, genäht aus alten Jeansstücken, zeige ich hier.
Neue kleine Jeanstaschen sind hier und hier entstanden.
Einen Gartenwerkzeuggürtel aus Jeans kann man hier sehen.

Mittwoch, 3. August 2011

Quilt mit Rauten - das finish


Jetzt - nach dem Urlaub - ist der Quilt auch fertig gequiltet.
Ich habe den Randstreifen in Rautenmuster gequiltet, allerdings etwas unregelmässig, da ich kein Lineal, keinen Stickrahmen, sondern nur einen Markierstift dabei hatte und auf dem Schoss auf dem Terassenboden des Ferienhäuschens sitzend gequiltet habe.
Und dann habe ich die Diagonalen gequiltet, so entstehen Rauten-Kassetten (wie bei Kassetten-Steppdecken, oder wie man das nennen soll).
Die weissen Linien sind verschwunden, ich habe ihn gestern gewaschen und gleich ruckzuck getrocknet.
Den Rückseitenstoff hatte ich selbst gefärbt und jetzt hatte ich Angst, dass er ausbluten könnte, wenn er nass wird.
Durch das schnelle Trocknen gestern ist das zum Glück nicht passiert.
Und hier noch ein Bild von der Terasse und dem Haus. Jaaah, wir hatten Sonne. Und überhaupt so viel Glück mit dem Urlaub, mit allem.